12. September 2012 · Kommentare deaktiviert für Vortrag: Von Critical Incidents im Schulalltag zur Veränderung der Schulkultur · Kategorien: Aktuelles, Veranstaltungen

Umgang mit Rassismus,Antisemitismus,Rechtsextremismus:

Von Critical Incidents im Schulalltag zur Veränderung der Schulkultur

Vortrag von Frau Professor Eckmann, Genf,

am Donnerstag, den 27. September 2012,

Saalbau Gutleut, Rottweilerstr. 32, 60326 Frankfurt am Main, großer Saal um 19.30 Uhr.

Information:

Umgang mit Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus: Von Critical Incidents im Schulalltag zur Veränderung der Schulkultur

„Ohne Angst verschieden sein“, dieses viel zitierte Postulat von Theodor W. Adorno aus den Minima Moralis (1951) benennt die zentrale Voraussetzung für ein demokratisches und tolerantes Miteinander von Menschen, für einen wertschätzenden, nicht ausgrenzenden Umgang mit sozialer und kulturell-ethnischer Vielfalt.

Unterschiede zwischen den Menschen prägen das Zusammenleben in der von Migration geprägten Gesellschaft der Gegenwart. Der Umgang mit Differenz kann nicht immer konfliktfrei sein. Die Kompetenz, sie konstruktiv zu nutzen, ist ein zentrales Ziel von antirassistischer Bildungsarbeit. Angesichts der gegenwärtigen Bedrohung unserer Gesellschaft durch Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit kommt es wesentlich darauf an, auf allen zivilgesellschaftlichen und institutionellen Ebenen demokratische Prinzipien auf der Basis der Menschenrechte anzuerkennen und zu leben. Daher erfordert auch schulische und außerschulische pädagogische Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus, alltäglichen Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung und die Fähigkeit, Konflikte als Ressource für Bildungsprozesse zu nutzen.

Einführung in den Vortrag:

Der Abendvortrag am 27.09.2012 stellt die konzeptionellen Grundlagen antirassistischer Bildung in den Mittelpunkt.

Dabei wird die Bedeutung lebendiger Lernsituationen betont, die von den alltäglichen Erfahrungen der Akteure ausgehend, kognitive, emotionale und praktische Lernprozesse verknüpfen. Der Vortrag stellt eine vom Konflikt ausgehende Konzeption von Bildungsmodellen vor, die für den dialogischen Umgang von gesellschaftlichen Mehr- und Minderheiten sensibilisieren. Monique Eckmann betont die Bedeutung einer so verstandenen Konfliktpädagogik, die die Erfahrungen von Diskriminierung und Rassismus (Critical Incidents) als Ausgangspunkt für Lernprozesse be-greift und auf dieser Grundlage versucht, neue Hand-lungsperspektiven aufzuzeigen und zu erproben.

Die Referentin Frau Prof. Monique Eckmann beschäftigt sich in ihrer Forschungs- und Bildungsarbeit intensiv mit den skizzierten Problemstellungen. Sie ist Soziologin und Erwachsenenbildnerin und lehrt an der Fachhochschule Westschweiz, Hochschule für Soziale Arbeit in Genf. Arbeitsschwerpunkte und das Feld ihrer Expertise liegen in der konzeptuellen Grundlegung und Umsetzung von didaktischen Leitsätzen, Ideen und Strategien im Bereich Rassismus, Antisemitismus, Menschenrechts- und Friedenspädagogik und interkulturelle Öffnung von Schule.

Monique Eckmann leitet Aus- und Weiterbildungs-veranstaltungen im Bereich der antirassistischen und interkulturellen Praxis.

Workshops:

Critical incidents beim Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus in Schule und Unterricht: Aus problematischen Vorfällen lernen

In den erfahrungs- und fallbasierten Workshops, die Monique Eckmann anbietet, steht die Frage im Mittelpunkt, wie wir als professionell Handelnde individuelle und institutionelle  Formen von Diskriminierung und alltägliche und oft subtile Spielarten von Ausgrenzung und Rassismus  in Schule und Unterricht aufdecken und Handlungskompetenzen gegen Diskriminierung entwickeln können. Problemausgangspunkt und methodische Zugangsweise  ist der Umgang mit und die systematische  Aufarbeitung von critical incidents, d.h. Vorfällen und Konflikten im Unterrichtsalltag, die uns als Lehrer und Lehrerinnen irritieren und viele offene Fragen hinterlassen.

Moderatorinnen: Prof. Monique Eckmann (Fachhochschule Westschweiz, Schule für Soziale Arbeit, Genf)

Daniela Sebeledi (Integrationsbüro für MigrantInnen des Kantons Genf)
Termin: Der Workshop wird am 28.09.2012 von 9 Uhr bis 12 Uhr und noch einmal von 13.30 bis 16.30 Uhr angeboten.

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